Warum der Weltmeister seinen Egoismus so auslebt und die Hintergründe zu seinem gestrigen Manöver
Am Sonntag ereignete sich in Brasilien ein „Skandal“. In der letzten Runde
bekam Max Verstappen die Order, seinen Teamkollegen Sergio Perez
vorbeizulassen, sollte er Fernando Alonso nicht überholen. Er schaffte es
nicht, fuhr aber trotzdem vor dem Mexikaner über die Ziellinie. Das sorgte für
ärgerliche Funksprüche seitens Verstappen und Perez. Der Niederländer
behauptete, die Gründe wären bekannt und nicht diskutierbar. Checo bezog sich
auf den Egoismus seines Teamkollegen
Es mag umstritten sein, aber ich behaupte, dass Max Verstappens Egoismus
schon lange geprägt ist. Natürlich brauchst du einen „mehr oder weniger“
gesunden Egoismus um in der Formel-1 zu überleben. Schließlich kann es immer
jemanden geben, der besser ist als du. Verstappen junior hatte es nicht nur einmal zu hören bekommen, dass er es so nicht in die Formel-1 schaffen werde. Jos Verstappen war
ein harter Lehrmeister. Erziehung am Limit machts möglich. Wer kann sich schon
vorstellen, sein Kind auf einer Raststation auszusetzen, wenn es nicht die gewünschte Leistung erbringt?
Kein Elternteil mit pädagogischem Zugang! Aber auch in der Königsklasse legt
man wenig Fokus auf Nettigkeiten zwischen Teamkollegen. Vor allem, wenn die
Rollen so klar verteilt sind. Verstappen, der Weltmeister und Superstar, und
Perez, der Wasserträger, sind einfach eine gute Arbeitsgemeinschaft.
Pädagogische Unterstützung in der Formel-1 wäre eine adäquate Lösung. Mit
Mentaltrainern und Psychologen sollte man vorsichtig versuchen, den Egoismus
von Max Verstappen runterzuschrauben, ohne dass sein Renninstinkt darunter
leidet. Den Spagat zu schaffen, ist schon eine große Herausforderung. Andreas
Gröbl sagte zu mir „Rennfahrer sind die größten Egoisten“ und das, wie ich
finde aus einem guten Grund.
Ich würde sogar soweit gehen, dass der Niederländer eine Art Trauma bzw. eine Angst vor dem Verlieren hat.
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