Warum der Las-Vegas-Grand-Prix hochumstritten ist und große Probleme in der Zukunft bevorstehen
Mit einem einstündigen Liveevent hieß Las Vegas die Formel-1 willkommen. 2023 kehrt die Königsklasse zurück in die Stadt des Glücksspiels. Mercedes und Red Bull lieferten sich Show-Runs auf den Straßen der Metropole. Williams wurde durch Teamchef Jost Capito und Alexander Albon vertreten. Der Star des Abends war jedoch Günther Steiner. Der Haas-Teamchef genoss ein Bad in der Menge. Neben ausführlichen Gästeinterviews wurde der Ticketverkauf gestartet.
Extreme Preise
Die Preise sind ein absoluter
Wucher. Fast 2000 Euro für den billigsten Platz auf den Zuschauertribünen. Auch
der Championsclub ist mit 17.000 Dollar kein Zuckerschlecken für den
Durchschitts-Amerikaner. Insbesondere da die Vereinigten Staaten ein teures
Pflaster sind, wird die Formel-1 auf Dauer Probleme bekommen, den hohen Preis
zu rechtfertigen. Heuer ist das noch vertretbar, aber in den kommenden Jahren wird
das Publikum bei diesen Preisen das Weite suchen. Natürlich möchte die Königsklasse die
Beliebtheit ausschöpfen, die man über Jahrzehnte hinweg in Amerika nicht hatte,
aber irgendwann hat der Spaß ein Ende.
Wo sind die Tribünen?
Abgesehen von den hohen Kosten
spielt die Strecke auch eine gewichtige Rolle. Meiner Meinung nach ist das
Layout ziemlich mutlos. Statt kurvenreicher Sektoren zeichnet sich der Ring
durch lange Geraden aus. Was verwunderlich ist, ist die Tatsache, dass es
vergleichsweise wenig Zuschauertribünen gibt. Anders als in Europa, wo gefühlt
in jedem Sektor mehrere Tribünen stehen, sind zwei Drittel der Strecke am Strip
unbenutzt. Mag damit zusammenhängen, dass es sich um einen Stadtkurs handelt,
aber für Amerika ist das schon etwas schwach.
Las Vegas-Stadt der Armut?
Zuletzt möchte ich noch Kritik an
der Stadt Las Vegas als Austragungsort äußern. Ausgerechnet jener Stadt einen
Grand-Prix zu schenken, wo Leute in unterirdischen Tunneln hausen müssen, da
die Mieten so hoch sind, ist grenzwertig. Moral ist für die Formel-1 nicht
immer der ausschlaggebende Grund, warum man sich für eine Location entscheidet,
aber das muss nicht sein!
Mir ist klar, dass Liberty Media
als amerikanischer Konzern mehrere Rennen in den Staaten austragen möchte und
die Formel-1 immer kommerzialisierter wird, aber am Ende des Tages muss man
anfangen, ein bisschen auch an die Menschen zu denken!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen