Wechselparade in der Formel-1: Zeit für Veränderung!

Andreas Seidl, Frederic Vasseur und Andrea Stella-drei Big-Player in der Formel-1 finden sich in neuen Rollen wieder. 
(Quelle: Pixabay)

Der einsame Retter

Nun soll sich also der Franzose den Roten annehmen. Dass Frederic Vasseur kommen soll, war ein offenes Geheimnis in Maranello. Ganz unumstritten ist er aber nicht. Bei seinem Abgang von Renault hinterliss Vasseur verbrannte Erde. Auch mit Charles Leclerc's Manager ist kein Freund des Paddock-Veteranen. Viele Experten sind sich einig, dass die Scudderia nächstes Jahr eine schwierige Zeit haben wird. Zumal mit  Mattia Binotto ein echter Kenner des Systems, Ferrari verlässt. Eine Doppelspitze mit Vasseur und Binotto wäre nicht die beste Lösung gewesen, aber um einen Überblick zu erhalten, wäre der Schweizer ein guter Lehrer. Dass Fred Vasseur sich mit Jean Todt vergleichen lässt, halte ich für schwierig. Todt hat in der Scudderia mit eiserner Hand regiert und das hat mit dem aktuellen Managmentstil sehr wenig zu tun. Das Ziel für die Roten ist es, sich für 2024 zu rüsten und nachhaltig den Mythos Ferrari auszubauen. Dass Vasseur sich für diese Herausforderung, nicht nur Ferrari zu leiten, sondern italienischen Nationalstolz wieder herzustellen, bereit erklärt, verlangt große Bewunderung. Man bedenke wie harsch die italienische Presse mit dem roten Managment ins Gericht ging!

Der deutsche Innovator

Andreas Seidl, gewohntes Gesicht im Fahrerlager, wird neuer CEO von Sauber Motorsport. Diese Nachricht hat mich persönlich sehr überrascht. Bei McLaren war der Deutsche auf dem Weg zum Erfolgsteamchef. War er doch maßgeblich dafür verantwortlich, McLaren wieder auf Kurs zu bringen. Man versteht diesen Wechsel nicht ganz. In Hinwil sind die Möglichkeiten momentan nicht gegeben. Warum Seidl sich für einen Wechsel entschloss, liegt an seiner Zeit bei Volkswagen und vermutlich an der Nähe zu seiner Familie. Mit Alfa Romeo erwartet ihn in der Schweiz ein gut organisiertes und traditionsreiches Team. Mit Audi werden sie unter Umständen auch zum ersten Mal in der Lage sein, regelmäßig um Siege mitfahren zu können. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber der Volkswagen-Konzern rüstet schon jetzt mit neuen Facilities in Neuburg. 

Der Unbekannte

Andrea Stella, neuer Teamchef von McLaren, wird die große Überraschung der kommenden Saison werden. Die Fußstapfen von Andreas Seidl könnten nicht größer sein. Nun ist es seine Aufgabe, den Fortschritt von McLaren weiterzuführen. Ingenieure waren nicht immer auch guter Manager, aber geben wir dem Italiener eine Chance, sich zu beweißen. Er bringt durch seine Arbeit bei Ferrari sehr viel Erfahrung mit und scheut sich nicht die Hände schmutzig zu machen.

Wir sehen auf der einen Seite, drei Traditionsrennställe und ihre Zugpferde könnten nicht in unterschiedlicheren Rollen sein. Andreas Seidl hat nun die Aufgabe, sein Team an die Spitze des Mittelfelds zu führen. Seine Entscheidungen werden stark über die Zukunft von Alfa Romeo Racing vulgo Audi F1 entscheiden. Fred Vasseur nimmt den schwierigsten Job in der Formel-1 an und kann entweder nur kollosal scheitern oder sich zur lebenden Legende krönen. Natürlich auch der Italiener Stella, der sich bei McLaren beweisen muss, erwarten herausfordernde Zeiten.



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